Naomi Campbell mit HÖCKER erfolgreich gegen Paparazzi-Fotos, Verletzungen ihrer Privatsphäre und Falschdarstellungen durch BILD

English version below

BILD berichtete ohne Einwilligung der HÖCKER-Mandantin über ihren privaten Sommerurlaub, bebilderte dies mit heimlich aufgenommenen Paparazzi-Fotos von ihr an einem privaten Strandabschnitt und garnierte das Ganze mit zwei Falschdarstellungen.

Auf die Abmahnung von HÖCKER gab die Axel Springer Deutschland GmbH keine Unterlassungserklärung ab, so dass ein Verfügungsantrag notwendig wurde. Das angerufene Landgericht Köln gab dem Verlag ein weiteres Mal die Gelegenheit zur Stellungnahme. Mit Beschluss vom 10.09.2024 untersagt das Landgericht dem Verlag nun eine Falschbehauptung, einen falschen Eindruck, insgesamt 13 Textpassagen als Verletzungen der Privatsphäre sowie die Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos. In letztere hat das Model weder eingewilligt, noch liegt ein zeitgeschichtliches Ereignis vor. Das Gericht berücksichtigt in der Abwägung, dass die Lichtbilder heimlich und aus größerer Entfernung angefertigt wurden. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig und wird dem Verlag nun zugestellt werden.

Rechtsanwalt Dr. Marcel Leeser: "Versetze ich mich in den Kopf eines Paparazzos, der prominenten Menschen in weiter Entfernung heimlich auflauert, sie in Situationen, in denen sie sich völlig unbeobachtet fühlen und entspannen, abschießt wie ein wildes Tier, und diese Fotos dann als Beute für viel Geld verkauft, dann will ich aus diesem Kopf schnell wieder raus. Zeitungen und Online-Newsportale müssen wissen, dass die Verbreitung solcher Fotos rechtswidrig ist und sehr teuer werden kann. BILD scheint das nicht zu beeindrucken. Dort werden Rechtsverletzungen bewusst einkalkuliert, weil sie sich trotz der Folgen immer noch wirtschaftlich lohnen. Wir plädieren daher für spürbar hohe Geldentschädigungen in solchen Fällen.“

Rechtsanwalt Noël Lücker, LL.M.: "Auch weltbekannte Prominente haben eine geschützte Privatsphäre. Heimliche Aufnahmen durch Paparazzi an geschützten, privaten Orten haben sie daher grundsätzlich nicht hinzunehmen. Missachten Medien diese wenigen Rückzugsorte Betroffener, sollten sie sich hiergegen zur Wehr setzen.“

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Naomi Campbell successful with HÖCKER against paparazzi photos, violations of her privacy and misrepresentations by BILD

BILD reported on her private summer holiday without the consent of the HÖCKER client, illustrated this with secretly taken paparazzi photos of her on a private beach section and garnished the whole thing with two misrepresentations.

Axel Springer Deutschland GmbH did not issue a cease-and-desist declaration in response to HÖCKER's warning, so that an application for an injunction became necessary. The Cologne Regional Court gave the publisher another opportunity to respond. In a ruling dated 10 September 2024, the regional court now prohibited the publisher from making a false allegation, creating a false impression, publishing a total of 13 text passages as violations of privacy and publishing the paparazzi photos. The model did not consent to the latter, nor is it a historical event. The court took into account the fact that the photos were taken secretly and from a great distance. The decision is not final and will now be served on the publisher.

Lawyer Dr Marcel Leeser: ‘If I put myself in the head of a paparazzo who secretly ambushes prominent people at a great distance, shoots them like a wild animal in situations where they feel completely unobserved and relaxed, and then sells these photos as prey for a lot of money, then I want to get out of that head quickly. Newspapers and online news portals must know that the distribution of such photos is illegal and can be very expensive. BILD doesn't seem to be impressed by this. They deliberately take legal violations into account because they are still economically worthwhile despite the consequences. We therefore argue in favour of noticeably high monetary compensation in such cases.’

Lawyer Noël Lücker, LL.M.: ‘Even world-famous celebrities have a protected private sphere. They therefore do not have to accept secret shots by paparazzi in protected, private places. If the media disregard these few places of retreat for those affected, they should defend themselves against this.’