Interview Dr. Nikolaus Stock

Unser ehemaliger Mitarbeiter Dr. Nikolaus Stock über die ersten Monate bei HÖCKER

“Junge Anwälte werden hier behutsam aufgebaut”

Nikolaus Stock ist zum Interviewzeitpunkt seit einem halben Jahr bei HÖCKER, nachdem er in einer ersten beruflichen Station im Baurecht nicht glücklich war. Hier erzählt er von seinem Einstieg, Presserecht als Partythema und Mandanten vom Politiker bis zur Influencerin.

Wie hast du HÖCKER kennengelernt?

Meine Frau hat hier eine Referendariatsstation gemacht und eine Bekannte kannte die Kanzlei ebenfalls. Dadurch hatte ich einen Bezug zur Kanzlei und fand die Themen spannend. Ich wusste, dass die Arbeitsatmosphäre ziemlich locker und angenehm ist und dass die Kanzlei wissenschaftliches Engagement unterstützt, was ich neben der Anwaltstätigkeit total spannend finde. Es passt also eigentlich alles. Als ich dann gesehen habe, dass sie eine Stelle ausgeschrieben haben, habe ich mich spontan entschieden, mich zu bewerben.

Zu der Zeit gab es über HÖCKER negative Schlagzeilen. War das ein Thema für dich?

Da waren Engelchen und Teufelchen jeweils auf einer Schulter. Was mir die Leute erzählten, die hier schon gearbeitet hatten, spiegelte überhaupt nicht wieder, wie die Kanzlei zum Teil in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Ich habe mir einen persönlichen Eindruck durch das Vorstellungsgespräch gemacht und der war total positiv.

Hattest Du vorher schon Erfahrung im Presserecht?

Nein, ich habe Baurecht gemacht. Das hat gar nicht zu mir gepasst - diese riesigen Aktenberge und die extrem technischen Sachverhalte, das hat mich ziemlich schnell frustriert. Ich wollte kommunikativer arbeiten und mehr Möglichkeiten haben, Dinge direkt mit Mandanten zu klären.

“Die Mandate sind unfassbar bunt”

Wie war das Onboarding bei HÖCKER?

Hier ist die Mandatsstruktur so kleinschrittig und vielfältig, dass Du immer an mehreren Sachen arbeitest. Dadurch kommt man zwangsläufig viel schneller in Rückfragen und Feedback rein und hat schnell Ergebnisse, anhand derer man reflektieren kann, ob die Arbeit gut war.

Presse- und Äußerungsrecht ist ein Rechtsgebiet, das weitgehend selbsterklärend ist. Rechtsprechung und Literatur sind noch nicht so krass ausdifferenziert, dass man das erst einmal drei Jahre lang machen muss, um überhaupt einen Überblick zu haben.

Anders als im Baurecht konnte ich schon in den ersten Wochen loslegen und habe ziemlich schnell auch Mandate mehr oder weniger eigenständig bearbeitet. Ich würde mich bei weitem noch nicht als fertigen Anwalt bezeichnen. Aber es ist so, dass ich schon wesentlich selbstständiger arbeite als nach der gleichen Zeit im Baurecht.

Gibt es einen formellen Rahmen, in dem sich die Einarbeitung bewegt?

Nein. Man bekommt in den allermeisten Fällen von einem Kollegen vorab eine Marschroute, dann spricht man mit der Mandantin, danach wieder mit dem Kollegen und bekommt häufig einen Tipp: “Guck’ dir mal diese Akte an, der Fall war ähnlich.”

Es gibt auch keinen Crashkurs Presserecht mit einem hundertseitigen Skript. Man kommt über sehr verständliche Sachverhalte rein und lernt wirklich ziemlich schnell an der Praxis.

Was für Mandantinnen und Mandanten hattest du bisher?

Es ist unfassbar bunt. Ich hatte Ärzte, Promis, einen Staatsanwalt, einen Journalisten, Unternehmen und verschiedene Politiker und Politikerinnen auf allen möglichen Ebenen und aus verschiedenen Parteien. Ich bin für Mobbing-Opfer gegen Rapper vorgegangen und habe eine Influencerin aus einer öffentlichen Schlammschlacht rausgeholt.

“Die Kultur ist echt auf Augenhöhe”

Was macht die Arbeit bei HÖCKER für Dich aus?

Presserecht ist eine Materie, die sehr nah am Leben ist. Du musst dir keine hundert Seiten Gutachten zu irgendeinem technischen Vorgang oder zu irgendeiner finanziellen Bewertung durchlesen.

Und Du bist einer der wenigen Juristen, die Freunden etwas zu erzählen haben. Wenn mich früher Nichtjuristen gefragt haben, was ich im Studium oder bei der Arbeit mache, habe ich gesagt: Lass uns Dir zuliebe über was anderes reden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Wenn wir anonymisiert über Fälle sprechen können, dann ist das spannend und die Leute finden es cool.

Was zeichnet die Kanzlei abgesehen von den besonderen Rechtsthemen aus?

Die Kultur ist wirklich ein Traum. Es ist echt auf Augenhöhe. Natürlich sagen mir die Partner, was ich tun soll und ob die Resultate richtig oder falsch sind. Aber es ist immer auf einer sehr kollegialen Ebene und in einem sehr freundschaftlichen Ton.

Junge Anwälte werden hier wirklich behutsam aufgebaut und aus dem Druck rausgenommen. Das ist die Ausnahme, das weiß ich von vielen meiner Freunde. Die sind nach einem halben Jahr rückwärts aus Kanzleien wieder rausgegangen, weil sie einfach nur verheizt wurden.

Richtig gut ist, dass wir bei HÖCKER ein überschaubares Team sind. Wir sind keine anonyme Großkanzlei. Ich habe deshalb schon mit allen Partnern und auch mit allen anderen Anwältinnen und Anwälten zusammengearbeitet. Das ist sehr angenehm und gut für die Atmosphäre.

Was ist deine persönliche Perspektive bei HÖCKER?

Da bin ich überhaupt noch nicht festgelegt. Ich wusste, dass ich bei den ganzen klassischen Wirtschaftskanzleien nicht glücklich werde. Ich wollte unbedingt einen Job machen, an dem ich Spaß habe und der familientauglich ist.

Den habe ich hier erstmal gefunden. Auch meine Elternzeit war kein Problem. Alles weitere plane ich nicht. Ob ich irgendwann die Stelle reduziere, weil mir drei Tage pro Woche finanziell reichen und ich den Rest der Zeit etwas anderes machen möchte, oder ob es mir so viel Spaß macht, dass ich absolut Vollgas geben und die Kanzlei unternehmerisch nach vorne bringen möchte, wird die Zeit zeigen. Beide Optionen habe ich hier.