Interview Dr. Marcel Leeser - Referendariat
Dr. Marcel Leeser, Partner, über Referendariat und wissenschaftliche Mitarbeit bei HÖCKER
“Referendare und Referendarinnen arbeiten bei uns wie Berufseinsteiger”
Station bei HÖCKER Rechtsanwälte heißt: selbstständig arbeiten, nah am Mandanten sein und echte anwaltliche Praxis erleben. Gleichzeitig gilt: Das Examen geht vor. Was Referendarinnen und Referendare genau erwartet, erklärt Marcel Leeser.
Marcel, beschäftigt ihr bei HÖCKER wissenschaftliche Mitarbeiter?
Ja, wir haben zurzeit einen Wiss-Mit. Das ist aber kein studentischer Mitarbeiter. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man schon das erste Examen haben sollte, um hier zu arbeiten. Das könnte also zum Beispiel jemand sein, der vor dem Referendariat promoviert.
Welches Profil sollten Referendare mitbringen, die bei Euch die Anwaltsstation machen wollen?
Man sollte im ersten Examen am besten ein VB erreicht haben. Ein gutes Befriedigend ist aber auch okay. Sonst haben wir zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Anforderungen. Referendare müssen zum Beispiel - im Gegensatz zu unseren Associates - noch keine Anwaltsmentalität mitbringen. Die Leute lernen ja erst bei uns, wie der Anwaltsberuf funktioniert und sollen dann wissen, ob das der richtige Job für sie ist.
Wie viele Ref-Stellen bietet ihr an?
Wir haben laufend zwei Referendare oder Referendarinnen bei uns. Wir finden das Referendariat super, denn wir sehen, ob jemand auch dauerhaft für uns arbeiten kann und möchte.
Wie sind die Aussichten auf eine Übernahme als Associate?
Bestens. Wir haben in der Vergangenheit sehr viele ehemalige Referendare und Referendarinnen eingestellt. Mir fallen spontan fünf Namen aus den vergangenen Jahren ein. Die Übernahmequote ist also sehr hoch.
Und was erwartet sie dann bei euch?
Referendare haben bei uns kein festes Programm. Sie arbeiten quasi wie ein Berufseinsteiger und können sich ihren Tag selbst strukturieren.
Sie bekommen von allen Anwältinnen und Anwälten Aufgaben auf den Tisch, so dass sie alle hier kennenlernen. Unsere Referendare müssen aber nicht alle Aufgaben annehmen, sondern bestimmen selbst, wie viel sie schaffen. Wenn sie schon zwei Aufgaben auf dem Tisch haben und eine dritte nicht mehr packen, ist das kein Problem.
Jede Tätigkeit wird mit dem jeweiligen Anwalt, der den Auftrag gegeben hat, besprochen und von ihm bewertet.
Welche Aufgaben bekommen Referendare konkret von Euch?
Inhaltlich ist - natürlich - Presserecht dabei. Ich gebe ihnen zum Beispiel einen Presseartikel, den wir für einen Mandanten abmahnen sollen. Ich sage ihnen, wo ich eine falsche Behauptung sehe, gebe ihnen eine ähnliche Abmahnung und dann bitte ich sie, einen Entwurf zu machen. Oder man hat schon eine Abmahnung in der Akte und daraus soll dann eine Klage gebastelt werden.
Recherchetätigkeiten fallen natürlich auch an, außerdem machen sie zum Beispiel Markenanmeldungen. Die Referendarinnen und Referendare gehen mit zu Gerichtsterminen und sind bei Mandantengesprächen und -telefonaten dabei.
Wie ist die Arbeitszeit im Ref?
Das ist individuell unterschiedlich, meistens sind es drei Tage pro Woche. Eins ist klar: Das Examen hat Vorrang. Ich möchte mir niemals den Vorwurf machen lassen, dass jemand in 9 Monaten bei HÖCKER viel gearbeitet hat, aber dafür ein mieses Examen hinlegt, weil er zu wenig Zeit zum Lernen hatte.
Unsere Referendare und Referendarinnen gehen immer super zufrieden und glücklich. Wir bekommen tolles Feedback und wir freuen uns natürlich, wenn jemand dann auch noch die Wahlstation bei uns machen möchte.